Wer kennt es nicht? Es gibt die Klassenarbeiten zurück. Die Klassenarbeiten werden den Schüler:innen in die Hand gedrückt, manchmal ein kleiner Kommentar, manchmal auch keiner. Danach wird die Klassenarbeit besprochen, meistens schriftlich an der Tafel festgehalten. Hausaufgabe ist dann die Berichtigung der gemachten Fehler. Das kommt sicherlich dem einen oder anderen bekannt vor. 

Ich habe mir schon vor einiger Zeit eine eigene Praxis überlegt und nutze diese seitdem. Ich möchte dir in ein paar Beiträgen zeigen, wie ich Klassenarbeiten bewerte, Feedback gebe, bespreche und wie die Berichtigung der Klassenarbeit aussieht. Heute beginne ich mit dem Thema Feedback.

Wie ich bisher Feedback gegeben habe

Ich habe das Feedback gerade erst nochmal überarbeitet. Bisher habe ich im Unterricht draußen vor der Tür Stühle augestellt und mir meine Schüler:innen einzeln nach draußen zum Gespräch geholt. Im Gespräch ging es dann darum, was schon gut gelungen war und was noch geübt werden muss. Für mehr war keine Zeit. Wenn es direkt Fragen gab, konnten sie natürlich direkt gestellt werden.

Warum es so nicht mehr geht

Großes Problem: Häufig habe ich es zeitlich nicht geschafft, mit allen 32 Schüler:innen einer Klasse entspannt und doch ergebnisorientiert zu sprechen. Wie soll das zeitlich auch klappen? Spätestens nach der Hälfte der Schüler:innen war ich dann gestresst und musste die Gespräche häufig drastisch einkürzen, so dass auch mal für wichtige Inhalte keine Zeit war. Das hat mich gestört, denn die Gespräche waren immer gut – für beide Seiten. Auch ist es gar nicht so leicht, sinnvolle Aufgaben für den Rest der Klasse zu finden, denn die Aufregung ist durch die Rückgabe der Arbeiten ja ohnehin groß. Genauso wie der Redebedarf unter den Schüler:innen – verständlicherweise.

Wie ich nun Feedback gebe

Aus diesem Grund bin ich nun auf ein Audio-Feedback für jede:n Schüler:in umgestiegen. So kann ich in Ruhe darauf eingehen, was gut gelaufen ist, wo Verbesserungspotenzial besteht und welche Ziele ich für die nächste Klassenarbeit setze. Zeit spielt dabei erstmal keine Rolle – ich kann alles loswerden, was mir auf dem Herzen liegt: Fachliches, Persönliches, Beobachtungen, … Ich habe das Audio-Feedback nach der Korrektur aufgenommen und klebe es als QR-Code auf die Klassenarbeiten. So können sich die Schüler:innen in Ruhe das Feedback anhören und das so oft sie wollen. Im Gespräch geht ja manchmal doch etwas unter oder wird vergessen. Das kann hier nicht passieren.

Wie hoch ist der Aufwand?

Man könnte denken, dass der Aufwand für ein Audio-Feedback recht hoch ist. Dem ist tatsächlich nicht so. Hier geht es auch nicht um Perfektion, genauso wenig schneide ich die Feedbacks im Nachhinein. Ich rede einfach „frei Schnauze“, anhand der Erkenntnisse, die ich nach der Korrektur der Klassenarbeit gewonnen habe. Es gibt dafür Tools, die es mir als Lehrkraft auch wirklich einfach machen.

Im nächsten Beitrag stelle ich euch drei Tools im Detail vor, die man für Audio-Feedback verwenden kann. Wenn du möchtest, kannst du mir gerne verraten, wie du die Rückgabe deiner Klassenarbeiten organisierst. Ich freue mich immer über Ideen!

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