Weiter geht es mit Teil 3 zum Konzept für iPad-Klassen. Wer nochmal auf Teil 1 und 2 schauen möchte, findet die Beiträge hier: Teil 1 und Teil 2. Zum Konzept wurden die meisten Fragen gestellt – zu Recht: Das Konzept ist die Grundlage und zeigt, wo es hingehen soll. Es dient der Information, der Überzeugungsarbeit und der Evaluation und ist für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern gleichermaßen gedacht. Ohne Konzept geht es häufig nicht. 

Das beste Konzept für iPad-Klassen kommt an einer Frage nicht vorbei: Wer soll das Tablet eigentlich bezahlen?  Zu dieser Fragestellung gibt es zunächst einmal zwei unterschiedliche Ansätze: Die Tablets werden von den Eltern finanziert, jeder der Schüler:innen hat also ein eigenes Tablet, das Eigentum der Eltern ist. Der andere Weg ist die Anschaffung schuleigener Tablets, welche dann für einen Zeitraum an die Schüler:innen verliehen werden, aber Schuleigentum bleiben.

In diesem Beitrag werde ich dir erklären, welchen Weg wir gehen, warum wir uns so entschieden haben und wie die Finanzierung von Tablets läuft. In diesem Zusammenhang erzähle ich dir auch etwas über die ersten Erfahrungen, die wir in dem Zusammenhang gemacht haben. 

Die Finanzierung der Tablets ist ein Thema, das unbedingt im Konzept aufgegriffen und begründet werden sollte. Dies dient einerseits der Transparenz, andererseits sollten Interessenten wissen, welche Kosten auf sie zukommen.

Unser Weg

Wir haben uns für die elternfinanzierte Variante entschieden, welche aus unserer Sicht einige Vorteile hat: Jeder Schüler hat sein eigenes Tablet, das er in einem vorgegebenen Rahmen individuell anpassen und nutzen kann. Einschränkungen in der Funktionalität können von der Schule vorgegeben sein – auch dies ist Teil des Konzepts und muss vorher kommuniziert werden. Für uns war auch die Stärkung der Eigenverantwortung wichtig: Ein eigenes Tablet zu nutzen sorgt für ein anderes Bewusstsein im Umgang und überträgt ein ganzes Stück Verantwortung auf die Schüler:innen. Nicht zu verschweigen: Die Kosten eines Klassensatzes in Form von 32 Tablets muss eine Schule erstmal stemmen können (und dann ggf. auch jedes Jahr). 

Die Elternfinanzierung

Für die anzuschaffenden Tablets bietet sich ein Partner an, der sich auf die Anschaffung von Schultablets spezialisiert hat und den Bestellvorgang inklusive der Bezahlung vollständig übernimmt. Ich bin ganz ehrlich: Ich würde das nicht übernehmen und verantworten wollen. Je nach Hersteller können nur händlerverifizierte Tablets in den School Manager aufgenommen werden (vor allem Apple mit seinen iPads), so dass der eigenständige Einkauf und das Einpflegen in die Plattform von IPads nicht unbedingt ohne Probleme möglich ist.

Eigene Tablets ins System einpflegen?

Auf Nachfrage hin haben wir die Möglichkeit im Pilot-Projekt zugelassen. Dieses ist ja auch dafür da, um dazuzulernen und Stolpersteine zu erkennen. Diese Geschichte war für uns ein großer Stolperstein, der zu vielen Problemen und schlaflosen Nächten geführt hat. Am Ende konnten wir die zwei iPads zwar einpflegen, wir werden es aber nicht noch einmal so handhaben und nur die Bestellung und Finanzierung über einen Partner zulassen. Wer also mit einer Pilotklasse starten möchte, darf gerne auf meinen Rat hören: Tu es dir nicht an, wenn du dich für iPads entschieden hast! Du wirst an vielen Stellen genug Zeit investieren müssen – lass nicht zu, dass dir dieses Thema viele Stunden raubt.

Wie läuft die Elternfinanzierung?

Die Elternfinanzierung läuft über einen festgelegten Zeitraum und kostet damit einen Betrag zwischen etwa 15€ und 25€ im Monat. Mit eingerechnet ist auch das von der Schule festgelegte Zubehör, wie Pencil und Hülle mit integrierter Tastatur (die Tastatur war uns sehr wichtig). Einige Parameter haben wir offen gelassen: Farbe des Geräts, Speicherplatz und ob die Nutzung einer SIM-Karte möglich sein soll oder nicht. Wichtig war uns, dass es im Endeffekt das gleiche Gerät ist und niemand mit einem High End-Pro-Gerät im Klassenraum sitzt. Gleiche Voraussetzungen für alle also. 

Im Nachhinein erweist sich ein Hinweis an die Eltern aber als sinnvoll, nicht die kleinste Speicherausstattung zu wählen: Das hat bei uns mehrfach zu Problemen mit Updates geführt, weil es nicht genug Speicherplatz gab. Und das, obwohl fast ausschließlich Schulmaterial auf den Geräten gespeichert war und keine speicherfressenden Medien.

Zusatzangebote nutzen?

Häufig sollen auch weitere Zusatzangebote an den Mann gebracht werden. Darunter fällt ganz häufig die Versicherung des Tablets gegen sämtliche Schäden in der Schule, Diebstahl etc. Das mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, es sollte aber überprüft werden, ob Schäden nicht auch von den eigenen Versicherungen übernommen werden (häufig ist es die Hausrat-Versicherung). Gleichzeitig sollte man die Bedingungen gut lesen. In unserem Fall wurde mit einer Reparatur innerhalb von 3 Werktagen geworben. Bei den zwei Fällen, die bei uns im ersten halben Jahr aufgetreten sind, warteten die SuS deutlich (!) länger, so dass sie viele Wochen mit kaputtem bzw. fehlendem Gerät im Unterricht saßen.

Auch wichtig zu wissen: Schäden am Zubehör sind üblicherweise nicht in der Versicherung mitversichert. Wenn der Pencil oder die Tastatur also herunterfällt und danach nicht mehr funktioniert, muss man selbst für Ersatz sorgen.

Mit wem zusammenarbeiten?

Ich möchte an der Stelle keinesfalls Werbung machen – auch, weil wir aktuell nicht immer zufrieden sind mit unserem Partner. Die große Auswahl ist bisher leider ausgeblieben, man wird also häufig beim führenden Anbieter landen. Am Ende muss man viel Geduld, gute Nerven und eine gute Kompetenz im ständigen Nerven (am besten am Telefon) aufbringen, damit man nicht nur vertröstet wird. 

Noch ein Tipp: Du solltest die im Schulmanager eingetragenen Tablets unbedingt überprüfen – sonst landen Bilder von Schüler x auf dem Tablet von Schüler y, weil vom Anbieter Seriennummern und Namen von Schülern im Manager vertauscht wurden. Das könnte zu bestenfalls einfach nur nervigen Situationen führen…

Wie ist die Akzeptanz der Eltern?

Wichtig ist – aus meiner Sicht – die transparente und rechtzeitige Information sowie insgesamt ein gutes, überzeugendes Konzept für iPad-Klassen, das den finanziellen Aufwand rechtfertigt. Wir haben zuerst Informationsabende durchgeführt und im Anschluss erst eine Vormerkung für die Tabletklasse möglich gemacht. So waren die Eltern informiert und konnten ihre Kinder danach, bei Interesse, vormerken lassen. So kam es gar nicht erst zu problematischen Situationen oder Beschwerden, weil alle von Anfang an Bescheid wussten wie es laufen würde. Rückmeldungen zum Bestell- und Finanzierungspartner gab es bisher nicht – ob das nun positiv oder negativ ist, wird sich erst noch zeigen.

Hast du Fragen zur Finanzierung, zu Kosten oder unseren Erfahrungen damit? Ich freue mich darüber, wenn du sie mit mir in einem Kommentar teilst.

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