Weiter geht es mit Teil 2 zum Konzept für iPad-Klassen. Wer nochmal auf Teil 1 schauen möchte, findet den Beitrag hier: Teil 1. Zum Konzept wurden die meisten Fragen gestellt – zu Recht: Das Konzept ist die Grundlage und zeigt, wo es hingehen soll. Es dient der Information, der Überzeugungsarbeit und der Evaluation und ist für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern gleichermaßen gedacht. Ohne Konzept geht es häufig nicht. 

Auch diesen Beitrag muss ich aufgrund des Umfangs in mehrere Teile stückeln. Bei den heutigen Themen gehe ich auch sehr ins Detail: Es wird um didaktische Konzepte und technische Voraussetzungen gehen. Ich setze damit nahtlos da an, wo ich zuletzt aufgehört hatte. 

Didaktische Konzepte

Ohne Ziel und Idee loszulegen, kann manchmal ein möglicher Weg sein, in diesem Fall sollte der Einsatz der iPads in einem Pilotprojekt aber gut überlegt sein. Erfreulicherweise können wir auf bereits vorhandene Konzepte zurückgreifen, die etabliert sind und sich bewährt haben. Wir haben uns in unserer Konzeption auf das SAMR-Modell, die 4K und das Modell individuelles Lernen digital (MiLd) gestützt, da wir diese drei Modelle als sich gut ergänzend empfunden haben. 

Das SAMR-Modell dreht sich um den Einsatz digitaler Medien im Unterricht und darum, wie man diese gewinnbringend einsetzt. Dabei werden vier Stufen unterschieden, die den Einsatz digitaler Medien schrittweise vertiefen und komplexer werden lassen, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Unterschieden wird dabei vom reinen Ersatz eines analogen Mediums, über die Erweiterung der Möglichkeiten bis hin zu ganz neuen Lernsettings.

Die 4K sind weitgehend bekannt: Es geht hierbei um die zentralen Kompetenzen, die in der heutigen Welt zunehmend an Bedeutung gewinnen: Kommunikation, Kreativität, Kollaboration und Kritisches Denken. Dabei dürfen diese Begriffe durchaus weiter gedacht werden: Dinge mal anders angehen (Kreatitvität), etwas Geleistetes anderen mitteilen (Kommunikation), gemeinsam an etwas arbeiten und damit gemeinsam lernen (Kollaboration) oder Wege zu hinterfragen (Kritisches Denken). 

Das Modell individuelles Lernen digital (MiLd) von Jan Hambsch und Tobias Rodemerk ist das wohl komplexeste der Modelle und gleichzeitig verleitet es beim Anblick gerne dazu, es direkt wieder zu schließen, da es einen in seiner Komplexität erstmal erschlägt. Ein genauer Blick lohnt sich aber: Es stellt einen Zusammenhang zwischen Handlungsfeldern, -ebenen und Apps her, wobei die Handlungsfelder anhand der voraussichtlichen Wirksamkeit nach Hattie bewertet sind. Wer am Anfang steht und Impulse und Inspiration zum Einsatz von digitalen Medien sucht, sollte hier genau hinschauen (wie auch Kolleg:innen, die sich noch nicht so gut auskennen). 

Technische Voraussetzungen

Bei der Planung solltest du die technischen Gegebenheiten an deiner Schule gut durchdenken: Gibt es Räume, die als Klassenraum gut oder gar nicht in Frage kommen? Habt ihr überall stabiles WLAN? Wo steht ein Beamer/ Smartboard/ eine Projektionsmöglichkeit eurer Tablets zur Verfügung? Brauchst du noch eine Verknüpfung zwischen Tablets und Bildschirm (z.B. AppleTV)? Haben die Lehrer auch Tablets zur Verfügung (gleiches Modell wie die Schüler:innen zukünftig)? Möchtest du den Schüler:innen die Möglichkeit geben, bei Bedarf ihre Tablets in der Schule aufladen zu können? Planst du die Anschaffung von eBooks oder digitalen Lernmaterialien?

Im Konzept musst du diese Vorüberlegungen natürlich nicht festhalten, sondern nur die Gegebenheiten darstellen, um einen Eindruck darüber zu vermitteln, ob deine Vorhaben überhaupt umsetzbar sind. Eltern interessiert die Ausstattung der Schulen immer sehr, also darfst du hier gerne ins Detail gehen: die konkrete Ausstattung der Räume, Internetzugang und wie dieser geregelt ist, Bildschirme und Tafeln, Auflademöglichkeiten für Tablets, digitale Materialien, …

In Teil 3 gehen wir weiter entlang des Konzepts und auf die Kostengestaltung ein. Solltest du bisher Fragen haben, freue ich mich darüber, wenn du sie mit mir in einem Kommentar teilst.

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